Fexung Nr. 2
Fexung des Rt. Eisenbeis,
vorgetragen in der Sippung Nr. 14 des h. Reyches Perla Andina am 18. des Brachmondes a.U. 125
Schlaraffen hört:
Jüngst wurde Klage laut geführt
- der Anlaß wurd´ auch kommentiert -
Daß Sassen sich zu oft verdrücken
Statt pflichtbewußt und brav zu sippen.
Die Lage schien zu fürchten geben
Daß Perla scheidet aus dem Leben
Was den Thron doch alamierte
Und zum Donnerwetter führte.
Die Schelte war so ausgerichtet
Daß, wenn man sich zur Pflicht verpflichtet
Man sie erfüllt nicht nur zum Schein
Und´s Herz hat auch dabei zu sein.
Bekannt sind solcher Art von Reden,
Die, beim Vereinsbetrieb in Nöten
Dem Fußvolk in den Ohren klingen
Um es auf den Sprung zu bringen.
Doch war der Thron hier schlecht beraten
Mit Schelte uns auf´s Haupt zu schlagen
Derweil wir uns nur mit Bedacht
Bloß scheinbar aus dem Staub gemacht.
Ich möcht´ das Tun mal so begründen:
Wenn sich zwei in Liebe finden
Ist chronisches Zusammenkleben
Wohl erwünscht doch nicht vonnöten.
Denn es ist gut und anzuraten
Zur Steigerung von Liebestaten
Mal von der Liebe auszuspannen
Was nicht heist sie läuft von dannen.
Und bald man fühlt, nach kurzer Zeit
Sich einsam, macht sich Sehnsucht breit
Es wächst die Macht zu rufen laut:
Wie lieb´ ich Perla, meine Braut.
Und hurtig eilt der reu´ge Sasse
Zu seiner Liebsten durch die Gasse
Nach dort, wo sie ihn ohne Harmen
Verzeihend aufnimmt in den Armen.
Und wenn ihm die geliebte Braut
Gar zärtlich noch in´s Auge schaut
Schwöret er ihr mit Entzücken:
Nie wieder werd´ ich mich verdrücken.
Um nach dem wahren Glück zu streben
Gilt hier auch wie im echten Leben:
Nach der Pause die Versöhnung
Ist des Glückes wahre Krönung.
Lulu