19. Turney um die Äquatorkette

"Wohl den Ländern, wo der Mensch dem Boden, auf dem er wohnt, nicht misstrauen muss"

Siegerfexung

des hochlöblichen

Ritters Rostradomus der Pyramidale

Schlaraffen hört:

Der Boden, wo die Menschen leben,
vermag ihnen sehr viel zu geben:
fühlen sie sich ihm eng verbunden
seit ihrer Kindheit frühen Stunden,
dann werden sie zurecht erfahren,
dass es stets gilt, ihn zu bewahren
als Quelle ihres Seins und Strebens –
und scheint es oftmals auch vergebens,
ihm Früchte, Gaben abzuringen,
den steinig Boden zu bezwingen,
so sollte man doch nicht verzagen
und immer wieder neu es wagen,
sich seines Wertes zu besinnen
im Lauf der Monde, die verrinnen.

Die Erde ward für uns geschaffen,
dass wir als Menschen ohne Waffen
ein Paradies auf ihr genießen –
man sah einst Blumen auf ihr sprießen,
man staunte vor dem Meer der Wälder,
der satten Weiden, reichen Felder,
man blickte hoch zu Bergeszinnen
und fühlte oft sich wie von Sinnen,
gab es doch Wunder zu entdecken
auf unzählbaren herrlich Flecken.

Doch Cosmos war es vorbehalten,
für sich ein Leben zu gestalten,
das enge Daseinsgrenzen sprengte,
ihm ferne Horizonte schenkte
bei seinem Drange zu erfahren,
was dieser Erde Wunder waren.
Und auf der Fülle seiner Reisen,
bei dem Versuch, uns zu beweisen,
dass ein Entdecken ohne Schranken
erschließt uns Welten und Gedanken,
ging er durch Höhen und auch Tiefen,
die letztlich ihn erkennen ließen:

die Paradiese, die einst waren,
sind voll von drohenden Gefahren:
man muss sehr vielem jetzt misstrauen,
auf festem Grund kann man nicht bauen.
Je weiter uns die Füße tragen,
je mehr wir unser Leben wagen,
umso bedachter muss man schreiten,
um nicht zu straucheln, auszugleiten,
denn eine einstmals sichre Erde
birgt vielerorts Gefahrenherde:

In allen Gauen, allen Ländern,
wollte der Mensch die Welt verändern;
er wollte sie sich neu gestalten,
vergaß, sein Erbe zu verwalten,
den Rat der Väter hoch zu achten,
nach jenen Tugenden zu trachten,
die unsre Ahnen einstmals pflegten,
als Fauna sie und Flora hegten –
wohl denen, die auf ihren Spuren
in ihrer Umwelt noch erfuhren,
dass man in gläubigem Vertrauen
auf seine Heimat stets kann bauen!

Der dieses einst so klar erkannte
und es zurecht beim Namen nannte,
er ward im Andenreich erkoren -
PERLA ANDINA hat geschworen,
seiner in Ehren zu gedenken
und COSMOS ein Turney zu schenken.
So sei die Fechsung ihm zu eigen:
vor ihm will ich mich tief verneigen!

Lulu!

Demzufolge und in verdienter Anerkennung beschloss der Turneyrat des Hohen Reyches Perla Andina (396) dem Ritter Rostradomus der Pyramidale aus dem Hohen Reyche Babenbergia (208) den Titul "19. Ritter der Äquatorkette" zuzuerteilen.

Gegeben zu Quito in der Festsippung zum 25. Stiftungsfest am 7. des Brachmondes a.U. 149